Ich habe es geschafft und habe mein erstes untergäriges Bier zu Hause selber gebraut. Ich habe ein Citra Helles gebraut und habe das Rezept für euch zuhause auch gleich noch dabei.
Das bedeutet untergäriges Bier
Untergäriges Bier ist Bier, dass mit einer sogenannten untergärigen Hefe gebraut wurde. Generell unterscheidet man Bierhefen in untergärige Hefen, sogenannte Lager-Hefen und obergärigen Hefen, die Ale-Hefen.
Der Hauptunterschied ist, dass die Hefe nach der Ausscheidung von CO2 nach unten fällt anstatt nach oben.
Natürlich ist das nicht alles. Die Komplexität, gerade für Heimbrauer, ist die Temperatur. Obergäriges Hefen arbeiten am besten bei Zimmertemperatur. Anders die untergärigen. Diese lieben nämlich Temperaturen bis maximal 12 Grad. Man muss also den großen Gäreimer im Kühlschrank lagern.
Mein Citra Helles
Warum das Bier ein Helles ist, ist klar, es ist ein Bier vom Typ Münchner Hell. Münchner Hell ist das Pendant zum Pils. Ein Bier, dass untergärigen gebraut wird und für jeden seh gut trinkbar ist. Anders als beim Pils ist beim Münchner Hell die Hopfenbittere nicht ganz so stark. Mein Citra Helles macht weniger die Hopfenbittere aus als das Hopfenaroma. Ich habe mich bei dem Bier nämlich vor allem für den Hopfen „Citra“ entschieden. Citra ist ein Aromahopfen, der wie der Name schon sagt sehr nach Zitrone schmeckt.
Das klingt im ersten Moment so als würde das Bier wie ein Radler schmecken. So ganz stimmt das allerdings nicht. Das Bier hat zwar eine schön malzige Restsüße und auch ein schön Zitronates Aroma, schmeckt aber nicht so als hätte man ein normales Münchner Hell mit Zitronenlimonade gemischt.
Ich habe diesmal sogar das Wasser aufbereitet
Ein für die Aromenentwicklung und das Trinkverhalten wichtiges Attribut ist das Wasser. Gerade hartes Wasser ist bei hellen Braustilen eine Herausforderung. Viele Hobbybrauer helfen hier ein wenig mit Sauermalz, abgekochtem Wasser oder Brauergips nach. Es gibt noch zahlreiche andere Methoden. Ich habe mein Bier zum Beispiel mit Milchsäure aufbereitet. Da reichen schon wenige Milligramm um das Wasser weicher zu machen. Das Bier wird dadurch besser trinkbar.
Wozu trinkt man ein Citra Helles
Wer den Text bis hierhin gelesen hat, der kann sich schon vorstellen, dass das Bier ein tolles Bier im Sommer ist, man kann das Bier aber auch das ganze Jahr über trinken. Ich finde, dass das Bier super zu Streetfood passt, da es durch seine Eigenschaften besonders flexibel einsetzbar ist. Mit der Säure passt das Bier natürlich gut zu Fisch. Ich habe hierzu tolle Lachs – Tacos auf meinem Blog, die hervorragend zu dem Bier passen,
Zutaten
Malz
- 4000 g Pilsner Malz
- 400 g Münchner Malz
- 200 g Cara Hell
- 200 g Sauermalz
Hopfen
- 28 g Saazer
- 17 g Cascade
- 37 g Citra
Hefe
- 2 Päckchen Fermentis Saflager S-23
Zucker/Speise
- 80 g Traubenzucker
Anleitungen
Maische
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Die Schüttung einmaischen in 19 Liter Wasser.
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Aufheizen auf 55 °C. 10 Minuten Rast.
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Aufheizen auf 62 °C. 25 Minuten Rast.
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Aufheizen auf 72°C. 20 Minuten Rast.
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Aufheizen auf 78°C. 10 Minuten Rast.
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Abmaischen wenn Jod normal.
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Den Malzkrob anheben.
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Nachguss mit 6,5 Liter Wasser.
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Alles läutern.
Würze kochen
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Die Würze 60 Minuten kochen lassen. Von Anfang an den Saazer zugeben.
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30 Minuten vor Ende den Cascade hinzufügen.
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10 Minuten vor Ende 7 g Citra hinzugeben
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Einen Whirlpool machen, um den Hopfen zu sammeln.
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Das Bier ablaufen lassen und runterkühlen.
Gärung
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Die Hefe nach Packungsanweisung aktivieren
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Die Hefe hinzufügen.
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Bei ca. 10 °C das Bier für ca. 4 Wochen im Kühlschrank gären lassen.
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Nach der Hauptgärung (ca. 7-8 Tage) mit 30 g Citra (1,5g/Liter) das Bier kaltstopfen.
Abfüllung
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Das gegorenen Jungbier mit dem in Wasser aufgelösten Traubenzucker vermengen & in Flaschen abfüllen.
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Das Bier für 14 Tage bei Raumtemperatur karbonisieren lassen.
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Das Bier bei ca. 1-3 °C in den Kühlschrank geben und dort vor dem Verzehr lagern.
Hey Björn,
Vielen dank fürs teilen deines Rezepts.
ich hätte dazu eine frage:
in der Zutatenbeschreibung steht, dass du 37g Citra verwendest.
In der Anleitung steht jedoch nur 7g. Welchen wert darf ich denn verwenden?
Gruß Tim
Hi Tim,
die letzten 30 g nimmst du zum kaltstopfen nach der Hauptgärung.
LG, Björn
Danke erstmal für das Rezept!
Hast du beim Hopfenstopfen die Pellets bis zum Gärende im Bier belassen oder nach ein paar Tagen wieder entfernt?
Hast gegen Ende der Gärung die Temperatur erhöht (DMS)? Hast du es vor dem Abfüllen noch in den Cold Crash geschickt?
Hi Clemens,
Ich habe die Pellets drinnen gelassen. DMS entsteht beim Kochen der Würze. Du meinst, glaube ich die Diacetylrast. Wenn du dein Bier sauber ausgären lässt, dann brauchst du es nicht noch mal warm zu stellen. Cold Crash mache ich eher selten. Ein gut gereiftes Bier wird auch ohne Cold Crash blank.
LG, Björn