Bis es mich für fast einem Jahrzehnt nach Bayern verschlagen hatte, kannte ich Obatzda oder Obatzter gar nicht. Mittlerweile sieht das aber ganz anders aus. Ich esse meinen Obatzda nach meinem Rezept, dass ich mir nach mehreren Versuchen angeeignet habe. Obazda ist für mich ein absoluter Klassiker für einen Abend im Biergarten. Denn Obatzter ist defintiv ein super Dip zu Bretzeln und einem Hellem.

Obatzda – Die Definition

Rezept fuer selbstgemachten ObatzdaEigentlich hat ja jeder so sein Obatzda – Rezept, dass es für sich hütet. Es gibt Menschen, die machen bis zu 60 verschiedene Gäsesorten in den Käsedip um so den perfekten Geschmack zu bekommen. Das gefiel der EU anscheinend nicht. Im Juli 2015 setzte die EU die Begriffe Obatzda und Obatzter auf das Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen und der geschützten geografischen Angaben. Stehst du in dem Register heißt dies für dich, dass du dich an einige Spielregeln halten muss. Dies betrifft vor allem die Rezeptur und hier vor allem den Käse. Der Anteil von Camembert und/oder Brie muss mindestens 40% betragen. Ergänzend darf man aber auch noch Romadur, Limburger und/oder Frischkäse benutzten. Insgesamt muss der Käseanteil allerdings bei 50% liegen. Auch der Produktionsstandort des Käsegemisch muss in Bayern liegen, auch wenn man ihn mit nicht bayrischen Zutaten zubereiten darf. Das klingt für mich schon irgendwie etwas skurril um ehrölich zu sein.
Man hat auch sofort die reaktion von Lebensmittelherrstellern und der gastronomie gesehen. Plötzlich tauchten verschiedenste Namen auf deren Karten auf, die klar machten, dass es zwar kein “Originalrezept” für einen Obatzda ist, aber trotzdem ein Butter-Käse-Gemisch.

Mein Rezept für einen Obatzda

Selbstgemachter ObatzterSchnell haben meine bayrischen Freunde bemerkt, dass wenn ich ihre Rezepte anfasse, die Rezepte doch relativ fix total verändert werden. Die für meine Freunde krasseste Veränderung war sicherlich, dass ich für mein Obatzda-Rezept Malzbier benutze. Es gibt zwar einige Rezepte, die Bier benutzen, allerdings keines mit Malzbier. Durch das Malzbier kriege ich eine leichte malzige Note in die Käsezubereitung und natürlich ein wenig Süße. Ich finde so kommen die anderen Aromen in meinem selbstgemachten Obatzda doch ganz gut durch. Paprikapulver und Butter sind ja natürlich Klassiker in einem Obatzda und müssen einfach da rein. Ich finde ein wenig Kümmel im Obatzda ganz nett. Geschmacklich ist dies eine schöne Note und auch für die Verdauung soll ja Kümmel ganz gut sein. Ich würze ansonsten nur noch mit Knoblauchpulver und Schnittlauch, die einfach das Aroma ein wenig abrunden sollen. Das Highligt des selbstgemachten Obatzdas ist natürlich der Käse. Ich bin beim Käase aber auch sehr einfach getrickt. Ich habe Camembert und Brie zu gleichen Teilen, und zu mehr als 40%, im Obatzda und gebe noch Frischkäse und Rumadur hinzu. So brauche ich nciht ganz so viel Butter, reduziere so also das Fett im Obatzda, bringe aber noch einen wenig anderen Geschmack mit rein. Rumadur hat ja auch gleich die richtige Farbe für einen Obatzda. Viele essen ja rote Zwiebel mit ihrem Obazda. Das mache ich auch super gerne. Ich esse sie allerdings nciht dazu, sondern arbeite Zwiebelwürfel in meine meinen selbstgemachten Obazda.

Obatzda mit Caemembert und Brie

Obatzda

Gericht: Vorspeise
Bier Pairing: Münchner Hell
Stil: Klassisch
Ernährungsform: vegetarisch
Zubereitungszeit: 15 Minuten
Ziehen lassen: 1 Stunde
Portionen: 1 Schale
Autor: happy plate

Käse-Dip aus dem südlichen deutschsprachigen Raum

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Zutaten

  • 90 g Camembert jung
  • 90 g Brie
  • 50 g Rumadur 60 % Fett i. Tr.
  • 40 g Frischkäse
  • 50 g Butter Raumtemperatur
  • 70 ml Malzbier
  • 1 Teelöffel Paprikapulver edelsüss
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Messerspitze Kümmel
  • 1 Messerspitze Knoblauchpulver
  • 1 Esslöffel Schnittlauch geschnitten
  • 1 Prise Pfeffer

Anleitungen

  1. Den Camembert, den Brie und den Rumadur so klein wie möglich schneiden.
  2. Da Malzbier, den Frischkäse und die Butter mit dem Käse so verrühren, dass eine möglichst gleichmäßige Masse entsteht.
  3. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden.
  4. Die Restlichen Zutaten mit der Käsemasse vermischen.
  5. Mind. 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. Schmeckt am Besten nach ca. 24 Stunden.

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